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Karte 8: Hebung o > u vor Nasal

Eine Hebung von o (mhd. u/o) > u vor Nasal bzw. je nach Protovokal die unterbliebene Senkung vom mhd. u > o sind aus dem Zentralostjiddischen und Teilen des Südostjiddischen bekannt (LCAAJ 1: 66; Beider 2010: 28). Der LCAAJ (Bd. 1: 66–68) gibt Hinweise darauf, dass dieses Phänomen auch vereinzelt im Westjiddischen bei Hebraismen zu finden ist.
Unsere Daten zeigen besonders im Westjiddischen Westmitteldeutschlands und der Randgebiete die Hebung o > u. Das fequenteste Lexem bei dem die Hebung in den westjiddischen Quellen auftritt ist kommen (mhd. komen Lexer Bd. 1, Sp. 1668). Der Blick auf die Verteilung der Hebung (dieses Lexems) in den deutschen Dialekten (WA Karte Nr. 277) lässt einen Einfluss auf einige westjiddische Quellen nicht gänzlich ausschließen. Vor allem die Belege, die in weiter Distanz zum Gebiet der Hebung in den deutschen und ostjiddischen Dialekten stehen, untermauern die Annahme, dass sich Westjiddisch hier weitestgehend ähnlich den Zentralostjiddischen (und westl. Südostjiddischen) verhält, was um ein weiteres die Einheit von Ost- und Westjiddisch illustriert.
Die Verteilung der Datenbelege auf die Konfessionen – inklusive der nicht kartierbaren Daten – gestaltet sich wie folgt:

oe > ei/ai: jüd. Quellen chr. Quellen Konfess. unklar
8 8 1

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.:  Westjiddisch im (langen) 19. Jahrhundert  /  Philipps-Universität Marburg  :.