מיר ווייסן צו ווינציקו וועגן מערבֿדיקן ייִדיש, אז מיר זאָלן קענען תרמוו זייַן אפֿילו אויף אַ ברעקל עווידענץ
(Weinreich 1953:63)
Quellen zum Westjiddischen im (langen) 19. Jahrhundert
Karten
Karte 2: Monophthongierung von mhd. ou (V44) > a:
An Stelle des mhd. Diphthongs /ou/ (> standarddt. /au/) findet sich im Westjiddischen der Langvokal /a:/ wie z. B. in /ba:m/ "Baum" (vgl. Guggenheim- Grünberg 1973: 34–39; 1958: 91f; Timm 1987: 195–198). In den deutschen Dialekten hat diese Entwicklung große Teile des mitteldeutschen Raums erfasst (vgl. Wenkeratlas [WA] Karte Nr. 125 "Frau"). Im Ostjiddischen liegt diese Monophthongierung nicht vor. Hier entwickelt sich mhd. /ou/ zu /oi/ bzw. im Nordostjiddischen auch zu /øy/ oder /ei/ (Timm 1987: 195).
In unseren Daten findet sich dieses Phänomen im gesamten Gebiet sowohl in Quellen jüdischer als auch in Quellen nicht-jüdischer Autoren. Wie im Langvokal < mhd. ei (V24), wird die Vokallänge durch die Graphien <אה>/<ah> oder <aa> angezeigt.
Die Verteilung der Datenbelege auf die Konfessionen – inklusive der nicht kartierbaren Daten – gestaltet sich wie folgt: