Prof. Dr. Horst Kuni
In dieser Publikation sind einige Graphiken und Texte aus anderen Websites zitiert sowie ganze Webseiten. Da ein großer Anteil der Zugriffe aus dem Netz unserer Universität stammt, wurden zur Entlastung der Verbindungsrechner und Leitungen diese Zitate auf unserem Server gespiegelt.
Bei einem Zugriff von außen kann es sinnvoll sein, statt dieser Spiegelungen den Links zum Original zu folgen, wobei wir uns eine möglichst lange Persistenz dieser Links wünschen.
Für die Erstellung dieser Präsentation wurde kein proprietäres Programm verwendet, sondern ein Texteditor (html-editor phase 5.3) und die Lingua franca des www, html und css. Die Schaltflächen am Kopf und Fuß jedes Schirmbildes sind für das Lesen am Browser natürlich sichtbar gemacht (für die Präsentation am Beamer reicht für den Vortragenden eine genügend große unsichtbare Schaltfläche). Es finden sich Schaltflächen zum folgenden (Vor) und vorangegangenen (Zurück) Schirmbild. Die besonders breite Schaltfläche mittig am Fuß jedes Schirmbildes (Inhalt) leitet zum Inhaltsverzeichnis.
Wir haben uns bemüht, die Ansicht dieser Präsentation browserneutral zu gestalten und auch nicht auf eine bestimmte Bildschirmbreite zu optimieren. Da die Graphiken und Tabellen aus inhaltlichen Gründen nicht beliebig schmal gestaltet werden können, werden Sie eine Mindestbreite Ihres Browserfensters einstellen müssen, um die ungebliebten horizontalen Rollbalken zu vermeiden.
An dem weißen Hintergrund, wie hier, leicht zu erkennen, wurden für das Nachlesen des Vortrages am Browser zum Verständnis der Präsentation notwendige Erläuterungen eingefügt. Dabei wird der Vorteil einer Publikation gegenüber einem in der Zeit limitierten Vortrag genutzt und manche Erläuterung ausführlicher gehalten und mit Verweis auf weiterführende Informationen ausgestattet.
Die animierten Bilder laufen z.T. nur einmal ab. Eine Wiederholung des Ablaufs können Sie auslösen, in dem Sie die Ansicht 'neu laden' oder 'aktualisieren'.
Die Präsentation ist auf mehrere Dateien verteilt.
Das Druckersymbol kennzeichnet im Inhaltverzeichnis die Links zum Beginn
der Dateien, die zum Ausdruck benötigt werden. Sie enthalten eine CSS-Stilvorlage,
die modernen Browsern ein separates Druckbild ermöglicht und die
animierten Bilder durch geeignete Abbildungen mit den zugehörigen Beschreibungen ersetzt.
Falls Sie am Bildschirm diesen Satz lesen, verwenden Sie vermutlich einen älteren Browser, der die für die unterschiedlichen Ausgabemedien verwendeten CSS-Stilvorlagen nicht trennen kann und deshalb für den Ausdruck gedachten Formate auch am Bildschirm verwendet. Damit Sie dennoch am Bildschirm eine befriedigende Wiedergabe erzielen können, haben wir für diese Browser eine Version ohne CSS-Vorlage für den Ausdruck bereitgestellt.
atom.html: Startseite der Version ohne CSS-Druckvorlage
Beim Ausdruck werden in modernen Browsern alle nur für den Bildschirm sinnvolle Elemente unterdrückt und bei Links der URL ausgegeben. Auch bei Verwendung älterer Browser kann es deshalb sinnvoll sein, auf die Ihnen jetzt vorliegende Version zurückzugreifen.
Unvermeidlich wird auch diese Präsentation mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten kann.
Weiterführende Informationen finden sich z.B. auf der Website von
ISEM
(http://www.online.uni-marburg.de/isem/)
und über die des
Autors
(http://www.staff.uni-marburg.de/~kunih/).
(So werden hier übrigends Links in eine externe Webseite dargestellt, der Sie sowohl durch Klick auf
das Symbol als auch den Textlink folgen können. Beachten Sie, dass dabei die meisten Browser
ein zusätzliches Fenster öffnen, das Sie selbst wieder schließen müssen.
Das Plus dieser kleinen Zumutung: Sie verlieren den Faden in dieser Präsentation nicht.)
Zunächst ein analytischer Blick auf das Thema des Vortrages:
Was haben Atomenergie und Radioaktivität mit einer nachhaltigen Entwicklung zu tun?
Zur Beantwortung dieser Frage orientieren wir uns an den Ausführungen zum
Stichwort 'Nachhaltige Entwicklung' in
Wikipedia
(http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltige_Entwicklung).
Atomenergie verspricht eine Reduktion der CO2-Emission durch Substitution fossiler Energieträger,
Radioaktivität, als unabwendbare Folge der Anwendung von Atomenergie die 'Kehrseite dieser Medaille', steht in einem Konflikt mit dem ersten Grundbedürfnis aller Menschen: der Gesundheit.
Die Beachtung und Sicherung der Grundbedürfnisse des Menschen ist aber ein zentrales Anliegen nachhaltiger Entwicklung.
Mein Konflikt mit dem mir aufgegebenen Vortragsthema ist die Negativität des Begriffs 'nicht-nachhaltige Entwicklung'. Ich will eine Konversion zum Positiven erreichen durch Aufklärung und Bewirken besseren Handelns aufgrund von Überzeugung.
Daraus ergibt sich die folgende Gliederung des Vortrages:
Als Nuklearmediziner werde ich den Schwerpunkt auf die gesundheitlichen Auswirkungen radioaktiver Schadstoffe legen. Um das Ausmaß der Bedrohung besser beurteilen zu können, wird im ersten Kapitel den Versprechungen einer schönen neuen Welt durch eine Renaissance der Atomenergie gefolgt.
Das zweite Kapitel setzt sich mit der häufigen Behauptung auseinander, die beim 'Normalbetrieb' von Atomlagen freigesetzte Radioaktivität stelle keine nennenswerte Gesundheitsgefährdung dar, da die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten würden und schließlich 'die Dosis das Gift mache' (dosis facit venenum).
Im dritten Kapitel werden die Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen auch kleinster Dosen auf die Freisetzung der Radioaktivität bei der Verwendung des Urans angewendet, gewissermaßen nach dem makabren Krimimotto 'Leichen pflastern seinen Weg'. Zu prüfen wird sein, ob und in wieweit hierbei besonders gegen die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung verstoßen wird.
Schließlich soll ein Fazit gezogen werden.
Das erste Kapitel 'Schöne neue Welt' soll in drei Abschnitte untergliedert werden:
Der erste Abschnitt stellt die Argumente für eine Renaissance der Atomenergie vor und einige skeptische Aspekte dazu.
Im zweiten Abschnitt wird für deutsche Verhältnisse berechnet, welchen Ausbau die Atomenergie erfahren muss, um die Versprechungen der 'schönen neuen Welt' (in den folgenden Seiten ohne Anführungen benutzt) konsequent zu erfüllen.
Im dritten Abschnitt wird dargestellt, welche Auswirkungen der konsequente Ausbau der Atomenergie auf unsere Region haben kann.
Nicht alle zitierten Artikel schreiben die Renaissance der Atomenergie herbei, einige berichten darüber, wie sie herbeigeredet wird.
Da ein politischer Machtwechsel zum Wesen einer Demokratie gehört, ist es von Interesse, wie maßgebliche Politiker der derzeitigen Oppositionsparteien zur Renaissance der Atomenergie stehen. Der oben zitierte Artikel aus der Süddeutschen Zeitung signalisiert das bereits in der Überschrift, beim ZEITForum reicht ein Blick in das Intro:
ZEITFORUM
Mit neuer Strahlkraft: Die Zukunft der Kernenergie
Das ZEITForum der Wissenschaft im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin am 27.10.2004
Eine »Renaissance der Kernenergie« mag Jürgen Trittin nicht erkennen. Die sich häufenden Meldungen über Kraftwerksneubauten und Baupläne – etwa aus Frankreich, Finnland und Brasilien – überzeugen den erklärten Kernkraftgegner nicht. Auf dem ZEITForum der Wissenschaft im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin diskutierte der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz, dem Framatome-Geschäftsführer Ralf Güldner, dem Energieexperten Alfred Voß und dem Juristen Hasso Hofmann über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Während Merz den »Ausstieg aus dem Ausstieg« fordert, Kraftwerkserbauer Framatome sich über neue Verträge – unter anderem mit Finnland – freut und Alfred Voß wenigstens die Option Kernkraft für Deutschland erhalten will, sieht Trittin keinen Grund, die Gesetzeslage zu ändern. Lesen Sie im Folgenden das Protokoll des Gesprächs…
Die schöne neue Welt verspricht uns eine 'friedliche Kernkraft'. Beide Begriffe müssen hinterfragt werden.
Mein Kollege Prof. Ackermann unterteilt die Anwendung der Atomenergie in eine militärische und zivile, die oft so schlecht voneinander zu trennen sind, dass er das mit dem Begriff 'zivilitärische' Anwendung belegt hat. Beide Anwendungen der Atomenergie sind im Krieg wie im Frieden möglich.
Das Attribut 'friedlich' kann also nicht nur über die Gefahren einer Prolifertation bei der zivilen Verwendung hinwegtäuschen, insbesondere bei der Gewinnung von Plutonium im Rahmen der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente, sondern auch vergessen lassen, welche heftigen Reaktionen bei der Gegenwehr gegen zivile Atomanlagen in der Bevölkerung zu beobachten sind.
Nicht zuletzt sind die Grenzen zwischen einer zivilen und militärischen Verwendung fließend, wenn eine zur 'friedlichen' Nutzung gedachte Atomanlage in einer kriegerischen Auseinandersetzung durch Sprengung oder Bombardierung 'militärisch' eingesetzt wird.
Der Ersatz der Silbe 'Atom-' durch 'Kern-' in der 'politisch korrekten' Nomenklatur der Atomkraftbefürworter versucht wohl, nicht nur der Assoziation an die erste militärische Verwendung der Atomenergie beim Massenmord in Hiroshima und Nagasaki durch den Abwurf von Atombomben auf Menschen auszuweichen. Sicher soll auch die Befürchtung Vieler umgangen werden, die Zerlegung eines Atommeilers beim Auftreten einer Kernschmelze setze Energien wie bei der Explosion einer Bombe frei. In diesem Vortrag wird die Silbe 'Kern-' nur in Zitaten verwendet.
Die Veranschaulichung der gegensätzlichen Assoziationen verwendet
ein im folgenden Bildschirm
in den folgenden Graphiken
abgewandeltes Spucki dieser
Website.: http://www.altmuehlnet.de/~an01933/spuckis.htm
Friedliche Kernkraft?
Die Sorge um eine atomare Katastrophe greifen 'innovative Konzepte' des Reaktorbaus auf, mit denen in der schönen neuen Welt die Akzeptanz der Atommeiler erreicht werden soll.
Bei den beiden im Folgenden vorgestellten Entwicklungen wird nicht mehr wie bisher die Möglichkeit einer Kernschmelze als unwahrscheinliches Restrisiko verdrängt, sondern in die technische Planung einbezogen: Ein 'Aschenbecher' (so der im oben zitierten Artikel der ZEIT Nr. 44 2003 erläuterte Technikjargon) soll in diesem Fall den geschmolzenen Kern innnerhalb des Sicherheitsbehälters auffangen, ihn kühlen und so verhindern, dass dieser sich durch den Boden des Meilers ins Grundwasser durchschmilzt.