Die „Schule der Weisheit“ wurde im November 1920 auf Veranlassung des hessischen Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein vom deutschbaltischen Schriftsteller und Philosophen Hermann Alexander Graf Keyserling (geb. 20. Juli 1880 in Könno/Estland, gest. 26. April 1946 in Innsbruck) in Darmstadt gegründet. Die regelmäßigen Jahrestagungen präsentierten namhafte Philosophen, unter anderem den indischen Dichter und Nobelpreisträger Rabindranath Tagore, und zogen eine breite Interessentenschaft an. Keyserling, der selbst eine Weltreise unternommen hatte, sah sich als Vermittler asiatischer Philosophie nach Europa und entsprach damit dem „Asientaumel“ (Adolf Reichwein), der in den 1920er Jahren in Europa namentlich konservative Kreise erfasste und sich auch auf die Aneignung von Meditation und Yoga erstrecken konnte.