Universität Frankfurt
Ausgangspunkt des Vortrags ist ein von Richtern verfasstes poetisches Regelwissen. Richter sollen nicht nur richtige Urteile schreiben. Sie sollen sich dabei auch gut ausdrücken. So kommt das undeklariert gültige Gesetz des angemessenen Ausdrucks zur Anwendung. Es stellt sich die Frage, wie das Nachleben dieses Wissens im Regelkorpus des modernen Rechts zu deuten ist. Dabei wird sich zeigen, dass das moderne Richteramt als eines verstanden werden muss, das unwiederbringlich zwischen Positivität und Subjektivität, zwischen rechtssystematischer Spezialfunktion und gesellschaftsweiten Normsystemen gespalten ist.
Seit 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Recht und Theorie der Medien, Frankfurt
Übersetzerin von Giorgio Agamben, Das Sakrament der Sprache:Eine Archäologie des Eides (Homo sacer II.3, Frankfurt 2010