Humboldt-Universität zu Berlin
Im Zentrum des Vortrages steht Albrecht Dürers Wandgemälde »Die Verleumdung des Apelles« das 1521 für das Nürnberger Rathaus in Auftrag gegeben wurde. Es illustriert weder einen Gerichtsprozess, noch bleibt es dem narrativen Bildzusammenhang nach Lukians Erzählung treu. Stattdessen treten dort die Urteilsweisen des Rechts selbst in den Vordergrund. Es soll gezeigt werden, dass bildende Kunst als »Rechtsregime des Bildes« (Cornelia Vismann) zur Zeit der Renaissance in maßgeblicher Weise an der Herausbildung des Raums juridischer Sichtbarkeit beteiligt war.
Prof. Dr. Claudia Blümle, Kunstakademie Münster, Institut für Ästhetik und Kunstwissenschaft, Professorin
Der Zeuge im Bild. Dieric Bouts und die Konstitution des modernen Rechtsraumes, München 2011.
(Hg.) Blickzähmung und Augentäuschung. Zu Jacques Lacans Bildtheorie, mit Anne von der Heiden, Berlin/Zürich 2005 (2. Auflage 2009).
(Hg.) Struktur, Figur, Kontur. Abstraktion in Kunst und Lebenswissenschaften, hg. mit Armin Schäfer, Berlin/Zürich 2007.
(Hg.) Ruinierte Öffentlichkeit. Zur Politik von Theater, Architektur und Kunst in den 1950er Jahren, mit Jan Lazardzig, Berlin/Zürich 2012.