Susanne Krasmann

Institut für Kriminologische Sozialforschung, UHH

Sicherheit im Recht: Über die Medialität des Möglichen

In den letzten Jahren hat sich eine breite Diskussion entwickelt über die Transformation des Rechts unter dem Vorzeichen von Sicherheitsanforderungen. Es ist die spezifische Zukunftsorientierung, das Mögliche als das Bedrohliche, das hier gleichsam zum Einfallstor für die Einschreibung von Sicherheitsproblemen ins Recht wird. Exemplarisch von den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum Einsatz der Streitkräfte im Inneren ausgehend, nimmt dieser Beitrag die These vom »Einfluss der Bilder« auf Rechtsprechung und Gesetzgebung auf. Wissenstechniken der Antizipation von Gefahren und Bedrohungen sind, so die These, ebenso wie gesellschaftliche Imagination und in den Massenmedien präsentierte Bilder stets medial vermittelt. Ziel des Beitrags ist es, den Begriff der Medialität zu differenzieren und so für die rechtssoziologische Analyse fruchtbar zu machen.

Vita

Professorin für Soziologie am Institut für Kriminologische Sozialforschung. Arbeitsschwerpunkte: Recht, Sicherheit und Gesellschaft; Kontrolltechnologien; Politische Soziologie, Wissenssoziologie. Jüngere Veröffentlichungen: Sichtbarkeitsregime. Überwachung, Sicherheit und Privatheit im 21. Jahrhundert (hg. m. Leon Hempel und Ulrich Bröckling), Leviathan Sonderheft 25, 2011; Governmentality: Current Issues and Future Challenges (hg. m. Ulrich Bröckling und Thomas Lemke), New York u.a.: Routledge 2010.