Uni Wien
Auf dem Workshop wollen wir uns folgenden Fragen widmen: Wie steht es um Open Access im deutschsprachigen Raum im europäischen Vergleich? Wie stellt sich die urheberrechtliche Situation dar? Welches Gewicht haben die Empfehlungen der DFG?
Welche Desiderate ergeben sich für die Geisteswissenschaften – und inwieweit können die Medienwissenschaften mit ihrer internationalen Ausrichtung (vgl. NECS) hier wegweisend sein und Vorgaben, Anregungen liefern für die Gesetzgebung in den deutschsprachigen Ländern? Kann die GfM Handreichungen entwickeln, so dass medienwissenschaftliche Autoren und Autorinnen ihre Interessen im Umgang mit Verlagen, Institutionen und Förderstellen besser vertreten können? Welche Anreize lassen sich für Zeitschriften und Verlage schaffen, auf Open Access umzusteigen bzw. zumindest eine moving wall nach 2 Jahren einzuführen? Wie erarbeiten sich Open-Access-Zeitschriften einen guten Ruf? Wer sind unsere »natürlichen« Partner in der (digitalen) Publikationslandschaft? Welches internationale Gewicht hat die deutschsprachige Forschung, wenn sie hinter einer Paywall publiziert wird?
Weitere Themen wären: das sich wandelnde Verhältnis von Verlagen und Autoren, ethische und ökonomische Aspekte des wissenschaftlichen Publizierens in Europa und die Sensibilisierung aller Wissenschaftler für das Thema Open Access.
Wir wollen Erfahrungen austauschen in bezug auf Lizenztypen in (Open Access-)Zeitschriften, die Inanspruchnahme von publishing fees, Repositorien der Universitäten oder Bibliotheken, Verlagsverträge oder den oft vergeblichen Kampf um ein Separatum, welches traditionell den Autorinnen und Autoren als Gegenleistung des Verlags zustand.
PD Dr. phil. Ramón Reichert lehrt am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Soziale Medien, Digital Humanities, Digitale Ästhetik, Gaming-Kultur, medienhistorische Epistemologie. Veröffentlichungen (Auswahl): Reader Neue Medien (2006, Hg.); Amateure im Netz. Selbstmanagement und Wissenstechnik im Web 2.0 (2008); Das Wissen der Börse. Medien und Praktiken des Finanzmarktes (2009); Die Macht der Vielen. Über den neuen Kult der digitalen Vernetzung (2013); Big Data. Analysen zum digitalen Wandel von Wissen, Macht und Ökonomie (2014, Hg.).