Philipps-Universität Marburg
Im Kontext von Überwachung und Kontrolle werden Daten in unterschiedliche metaphorische Gewänder gekleidet: Im »data mining« sind Daten natürliche Ressourcen, die darauf warten, der Erde entrissen zu werden; im »data double« bzw. »shadow« wird das spätromantische Narrativ aufgerufen, wonach Daten als phantomhafte Doppelgänger über reale Körper Macht gewinnen; in der Rede von den »persönlichen« Daten schließlich wird an »personenbezogene« bzw. »personenbeziehbare« Daten ein Anspruch des Individuums auf sein Eigentum artikuliert. Das Impulsreferat geht diesen Metaphern nach und stellt, pointiert formuliert, die Frage: Warum und wodurch haben Daten eine »Persönlichkeit« bekommen?
Dietmar Kammerer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
2007 Promotion Humboldt-Universität zu Berlin.
2009-2011 Postdoktorand am Internationalen Graduiertenkolleg »InterArt« der Freien Universität Berlin.
2011-2013 Koordinator des DFG-Netzwerkes »Filmstil zwischen Kunstgeschichte und Medienkonvergenz«.
Publikationen: Bilder der Überwachung, Frankfurt a.M. 2008; als Herausgeber: Vom Publicum. Das Öffentliche in der Kunst, Bielefeld 2012; Ökonomische Praktiken (mit Anna Echterhölter, Rebekka Ladewig), Hamburg 2012.